Quatron EA für 1280 Dollar im Test muss zeigen was er kann

Für den Quatron EA müssen Sie etwas tiefer in die Tasche greifen und ich möchte ausloten, ob sich das Geld lohnt. Der Hersteller schreibt, dass der EA für die wichtigsten Währungspaare konzipiert ist.

Er handelt mit mehreren Strategien und soll einen Algorithmus zur Analyse von Kursdaten verwenden, der eine Selbstoptimierung erlaubt. Das bedeutet, dass er seine Parameter intern selbst anpassen kann. Dabei filtert er die Trades nach einer Analyse des Tages- und Monats-Charts für die letzten 10 Perioden. Ob das was bringt, zeigt nur ein Test. Grundsätzlich macht es aber Sinn, seine Parameter in bestimmten Abständen zu überdenken. Wenn der EA das selbst macht, umso besser!

Einstellungen und Vorgaben Quatron EA

Es handelt sich hier nicht um einen Scalping-Roboter, wie vom Hersteller immer wieder betont wird. Daraus lässt sich noch nichts ableiten, aber die weiteren Angaben geben Aufschluss auf die Strategie. Hedging muss möglich sein und die Standardeinstellungen umfassen als Paare den EURUSD, GBPUSD und USDJPY auf einem M30 Chart. Dabei kann der EA auch mehrere Trades in eine Richtung eröffnen und auch Trades aus anderen Paaren zur Gewinndeckung miteinbeziehen.

Ein Beispiel:

EURUSD – Magic 5511 – Trade BUY mit Verlust 100 Punkte

GBPUSD – Magic 5522 – Handel SELL mit Gewinn 130 Punkte

Die ersten beiden Zahlen der Magic Nummer sind gleich (55), so dass beide Trades mit einem Gesamtgewinn von 30 Punkten geschlossen werden können (Einstellung TP all Trades = 30).

Größere Drawdowns sind also nicht ausgeschlossen. Ebenso lässt sich die Strategie etwas schwer backtesten. Allerdings muss langfristig jede Strategie auch alleine auf einem Paar funktionieren, sodass der Test weiterhin aussagekräftig ist. Es macht ja keinen Sinn eine schlechte Strategie mit dem Gewinn des anderen Paares ständig auszubalancieren. Man würde das Trading damit einfach sein lassen.

Backtest EURUSD 2007 bis 2019

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Backtest GBPUSD 2007 bis 2019

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Backtest USDYEN 2007 bis 2019

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Totalverlust wahrscheinlich –  kein Stopp Loss gesetzt!

Wenn man sich die ersten 2 Tests anschaut, denkt man zunächst „WOW“. Also, wo ist der Haken? Den sehen Sie dann, wenn Sie sich den USDYEN Test anschauen. Hier wurde das komplette Depot vernichtet.

Lassen Sie mich Ihnen die Gründe dafür nennen, wieso dieser EA sein Geld nicht wert ist. Zumindest wenn Sie ken Profi sind und die Einstellungen sicherer gestalten können. Die Strategie ist relativ undurchsichtig, da die Indikatoren und das Money Management nicht offen gelegt werden. Als Profi kann ich das leicht durchschauen, Sie laufen aber ohne Erfahrung hier in die Falle.

Das größte Problem besteht im Fehlen eines Risikomanagements – es ist schlicht kein Stopp Loss in den Voreinstellungen gesetzt. Der EA kauft im Verlust so lange nach, bis 100 Lots (!) erreicht sind oder Ihre Margin nicht mehr ausrereicht, um die offenen Positionen zu halten. So kommen Drawdowns von 30 %, 57 % oder gar 95 % zu Stande. Sie müssen damit leben, dass im Laufe der Trades Ihr Depot mit diesen Beträgen im Minus liegt. Da reicht eine kleine Bewegung des Marktes und Ihr Depot ist dahin. Der Quatron EA bekommt von mir wegen der guten Backtests bei optimalen Bedingungen eine 4 und hat nur mehr Potential, wenn der Hersteller bessere Risikoregeln einfügt. Dieser EA eignet sich nur für Profis!

Über 300 €
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