Einzigartige Merkmale des Forex Devisenmarktes

Es gibt viele Möglichkeiten, um vom Devisenmarkt zu profitieren. Wenn Sie z. B. der Meinung sind, dass der Euro gegenüber dem US-Dollar an Wert gewinnen wird, können Sie EUR/USD „long“ kaufen. D. h. Sie kaufen das Währungspaar in der Hoffnung, dass der Wechselkurs steigen wird. Sie würden in diesem Fall einen Profit erzielen, wenn EUR/USD an Wert gewinnt, da Sie zu einem höheren Preis verkaufen könnten, als Sie zuvor gekauft haben. Wenn Sie jedoch der Meinung sind, dass der Euro gegenüber dem US-Dollar an Wert verlieren wird (d. h. EUR/USD wird fallen), können Sie einen Handel einleiten, in dem Sie EUR/USD verkaufen (auch als „Leerverkauf“ bezeichnet). Verliert das EUR/USD-Währungspaar später an Wert, können Sie einen Gewinn erzielen, indem Sie zu einem niedrigeren Preis zurückkaufen.

Devisenmarkt gleich Devisenkassamarkt

Wenn Sie jemanden über den „Devisenmarkt“ sprechen hören, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass die Person sich auf den Devisenkassamarkt bezieht. Auf dem Devisenkassamarkt kauft oder verkauft ein Händler eine Währung zum jeweils aktuellen Kurs am Tag des Vertragsabschlusses. Die Lieferung erfolgt innerhalb von zwei Geschäftstagen. Für die meisten Spekulanten gibt es natürlich keine wirkliche Lieferung in Form von Bargeld. Die Art und Weise, wie dieses Geschäft abgewickelt wird, ist als Rollover von Positionen bekannt.

Diese und viele weitere Besonderheiten verleihen dem Devisenkassamarkt seine einzigartigen Merkmale, die ihn für den Handel interessant machen. Im Folgenden erläutere ich einige der wichtigsten Merkmale des Devisenkassamarktes.

Ein globaler 24-Stunden-Markt

Der Devisenmarkt ist weltweit an fünfeinhalb Tagen der Woche ununterbrochen in Betrieb. Jeden Tag bewegt er sich aufs Neue mit der Sonne: mit Beginn in Sydney, über Tokio und Singapur bis zum späten asiatischen Nachmittag. Wenn London und andere europäische Zentren gerade öffnen, bereiten sich die asiatischen Märkte auf den Börsenschluss vor. Mit der Eröffnung in Europa beginnt das größte Handelsvolumen des Tages, und am europäischen Nachmittag öffnet die Börse von New York, gefolgt von Chicago und Los Angeles. Während der amerikanische Sonnenuntergang die Schließung des US-Marktes signalisiert, beginnt mit dem Sonnenaufgang in Sydney erneut ein völlig neuer Handelszyklus.

Dagegen ist bei den Aktien- und Futures-Märkten für den vorbörslichen Handel der Zugang zu elektronischen Kommunikationsnetzen (ECN) nötig, oder Händler müssen warten, bis die Märkte öffnen. Kam es während der Schließzeit zu wichtigen Nachrichten, kann es vorkommen, dass die Märkte mit einer Lücke eröffnen.

Da die asiatische Sitzung für Währungen wie den Euro oder den Schweizer Franken in der Regel ruhig verläuft, nutze ich diese Zeit, um Marktforschung zu betreiben, Berechnungen anzustellen und meine Trades für den Nachmittag vorzubereiten, wenn die europäischen Märkte öffnen. So habe ich ausreichend Zeit für die Aufarbeitung der Nachrichten des Vorabends und des Morgens, um die Bewegungen der Währungspaare im Laufe des Tages zu antizipieren.

Unvergleichliche Liquidität

Der Devisenmarkt ist der liquideste Markt der Welt. Mit mehr als 2 Billionen Dollar, die täglich ihren Besitzer wechseln, müssen sich Händler auch keine Sorgen um die Liquidität machen. Vor allem nicht, wenn es um den Handel mit den Währungen der großen Volkswirtschaften geht: USD, GBP, EUR, CHF, JPY, CAD, AUD und NZD. Dies gilt insbesondere für US-Dollar-Paarungen – mindestens 80 Prozent der Devisentransaktionen haben einen Dollaranteil.

Auf den Londoner Markt entfällt fast ein Drittel des gesamten täglichen Devisenumsatzes weltweit, sodass dieser tendenziell die volatilste Sitzung des Tages vorweisen kann. Die Mehrzahl dieser Devisentransaktionen wird aufgrund der hohen Liquidität und Effizienz des Marktes während der Londoner Stunden abgeschlossen.

Die unvergleichliche Liquidität des Devisenhandels führt dazu, dass Sie unter normalen Marktbedingungen (d. h. sofern es keine einschneidenden Nachrichten gibt) keine bzw. nur sehr wenige Slippages erleiden. Es gibt nur selten eine Diskrepanz zwischen dem angezeigten Kurs und dem Ausführungskurs.

Die Möglichkeit, jederzeit long oder short zu gehen

Da Währungen immer paarweise gehandelt werden, sind Sie als Investierende automatisch bei einer Währung im Plus, während Sie sich bei der jeweils anderen im Minus befinden – und umgekehrt.

Blicken Sie beispielsweise optimistisch auf GBP/USD, könnten Sie Pfund kaufen und US-Dollar verkaufen. Sind Sie hingegen pessimistisch gegenüber diesem Währungspaar eingestellt, könnten Sie GBP/USD durch den Verkauf von Pfund und den Kauf von US-Dollar shorten. Sie können ein Währungspaar jederzeit und ohne Einschränkungen leerverkaufen. Dies unterscheidet sich von einigen Aktienmärkten, an denen Leerverkäufe nur bei einem Aufwärtstrend erlaubt sind. Für einen Leerverkauf abwarten zu müssen, bis die notwendige Aufwärtsbewegung eintritt – inklusive des darauffolgenden Ausharrens, bis die entsprechenden Aktien fallen – kann für Aktienhändler recht mühsam und zeitaufwändig sein.

Die Möglichkeit, bei Währungspaaren jederzeit long oder short gehen zu können, ist ein enormer Vorteil. Dadurch ist es Devisenhändlern möglich, jederzeit von Aufwärts- und Abwärtstrends zu profitieren, was wiederum zu einer effizienteren und sofortigen Auftragsausführung führt. Dies ist besonders wertvoll auf den Finanzmärkten, wo Zeit gleich Geld ist und selbst eine Sekunde Verzögerung Sie Geld kosten kann.

Wahl einer hohen Hebelwirkung

Wer handelt nicht gerne mit dem Geld anderer Leute? Mit einer möglichen Hebelwirkung von bis zu 400-mal bietet der Devisenmarkt unbestreitbar die höchste Hebelwirkung im Vergleich zu anderen Märkten. Diese hohe Hebelwirkung wird in der Regel für Mini-Handelskonten angeboten, da die Losgrößen kleiner sind und die notwendige Mindesteinlage auf dem Konto niedriger ist. Mit einem 100-fachen einschussbasierten Hebel, der normalerweise für Konten in Standardgröße angeboten wird, können Forex-Händler mit einer anfänglichen Einschusszahlung von nur 1.000 USD Geschäfte von bis zu 100.000 USD ausführen.

Es bleibt allerdings zu beachten, dass ein hohes Maß an Hebelwirkung es Händlern zwar ermöglicht, ihr Gewinnpotenzial zu maximieren – insbesondere bei einer kleinen Kursbewegung – das Potenzial für Verluste ist jedoch ebenso groß. Viele schrecken fälschlicherweise vor dem Devisenhandel zurück, nachdem sie gehört haben, dass es sich um ein Handelsinstrument mit hoher Hebelwirkung handelt. Diese Personen wissen nicht, dass die Hebelwirkung an die individuellen Präferenzen des Händlers angepasst werden kann. Wenn Sie betreffend Ihre Risikobereitschaft eher konservativ sind, können Sie sich dafür entscheiden, nicht mehr als das 10-fache oder eben kein Leverage einzusetzen. Diejenigen unter Ihnen mit einer aggressiveren Risikobereitschaft haben die Möglichkeit, einen höheren Hebel für Ihre Geschäfte zu wählen. Denn letztendlich gilt: Die Wahl des Hebels liegt bei Ihnen.

Niedrigere Kosten

Da Devisentransaktionen im Freiverkehr abgewickelt werden – wobei die Händler direkt mit dem Market-Maker oder anderen Parteien handeln – fallen beim Devisenhandel keine Börsen- und Clearinggebühren an. Market-Maker verlangen in der Regel keine Provisionen für Geschäfte, die über sie abgewickelt werden, während Electronic Communication Networks (ECN) eine geringe Provision zusätzlich zur Geld- und Briefspanne erheben.

Aufgrund der hohen Liquidität auf dem Markt sind die Spreads bei Währungspaaren üblicherweise sehr eng. Vor allem unter normalen Marktbedingungen, wenn keine Nachrichten zur Veröffentlichung anstehen, ist das zutreffend.

Ähnliche Artikel
© FID Verlag GmbH , alle Rechte vorbehalten
Hat Ihnen dieser Beitrag gefallen?
JaNein
Teile diesen Beitrag:
Kommentare
Bitte loggen Sie sich ein um Kommentare zu verfassen