Investieren vs. Handeln an der Forex mit Devisen

Es gibt einige wichtige Unterschiede zwischen dem Investieren und dem Handeln – auch wenn manche Leute diese Begriffe synonym verwenden. Beide Wege der Geldvermehrung haben ihre Vorteile und keiner ist besser als der andere; vielmehr haben sie unterschiedliche Aufgaben.

Wertbesitz

Den Anlegern geht es darum, das Eigentumsrecht an dem Finanzinstrument zu erwerben. Sie sind zuversichtlich, dass der Wert des Instruments weiter steigen wird. Diese Marktteilnehmer neigen dazu, niedrig zu kaufen und hoch zu verkaufen. Wenn sie z. B. sehen, dass der Aktienkurs sinkt, könnte ihnen dies eine gute Gelegenheit bieten, die Aktie „billig“ zu kaufen und zu besitzen, um von einem erneuten zukünftigen Anstieg zu profitieren.

Händler hingegen machen sich keine großen Gedanken über den Kauf und den Besitz des Instruments. Sie haben die gleiche Leichtigkeit, wenn es darum geht, das Instrument entweder zu kaufen (long) oder zu verkaufen (short). Im Gegensatz zu Anlegern sind Händler eher bereit, hoch zu kaufen. Ausschlaggebend ist dabei die Hoffnung später noch höher verkaufen zu können, oder aber niedrig leer zu verkaufen, mit der Erwartung später zu einem niedrigeren Preis zurückkaufen zu können.

Zeitlicher Rahmen

Ziel des Anlegers besteht darin, ein Finanzinstrument zu erwerben und es mit der optimistischen Erwartung, dass der Wert des Instruments nach einer bestimmten Zeit erheblich gestiegen sein wird, mittel- bis langfristig zu halten. Der Handel könnte gar nicht anders sein. Immerhin besteht das Hauptziel eines Händlers darin, innerhalb eines kurzen Zeitraums Gewinne zu erzielen – unabhängig davon, in welche Richtung sich der Markt bewegt, ob nach oben oder nach unten. Es gibt zwar kurz- und langfristigen Handel, aber die Haltedauer beträgt selten mehr als ein paar Monate oder mehr als ein Jahr.

Einsteigen

Seriöse Anleger neigen dazu, ein Instrument auf Basis der zugrunde liegenden fundamentalen Daten zu kaufen. Erfahrene Aktienanleger analysieren beispielsweise den Hintergrund eines Unternehmens, studieren den vierteljährlichen Gewinnbericht, beurteilen den Ruf sowie die Stärke des Unternehmens in der jeweiligen Branche und bewerten neben dem Potenzial seiner Produkte auch die Erfolgsbilanz des Managementteams.

Händler hingegen suchen in der Regel mit Hilfe der technischen Analyse nach wahrscheinlichen Handelsgelegenheiten. Viele beziehen dabei auch die Marktstimmung in ihre Handelsentscheidungen ein. Kurz-Termingeschäfte erkennen schnell wechselnde Markttrends und nutzen Kursschwankungen auf dem Markt aus – egal, ob sie sich in einer Handelsspanne oder in einem Trend befinden.

Aussteigen

Die „Kaufen und Halten“-Mentalität der Anleger weicht in der Regel nicht weit von der „Kaufen und Vergessen“-Mentalität ab. Grund dafür ist, dass viele Anleger kaum eine Vorstellung davon haben, wann sie aus ihren Anlagen aussteigen sollten, wenn die Dinge nicht gut laufen. Viele Aktienanleger bleiben mit wertlosen Aktien zurück, da sie keine Stopp-Loss-Grenzen haben oder nicht wissen, wann sie ihre Verluste begrenzen müssen.

Zwar gibt es auch viele Händler, die keine Regeln für das Risikomanagement aufgestellt haben, doch sind sich Händler im Allgemeinen eines angemessenen Risikomanagements bewusster als die meisten Anleger. Ob sie diese Regeln dann aber auch tatsächlich in die Praxis umsetzen oder nicht, ist eine ganz andere Sache.

Ähnliche Artikel
© FID Verlag GmbH , alle Rechte vorbehalten
Hat Ihnen dieser Beitrag gefallen?
JaNein
Teile diesen Beitrag:
Kommentare
Bitte loggen Sie sich ein um Kommentare zu verfassen