An den Finanzmärkten finden sich viele Trader, die sich über den Unterschied zwischen investieren und spekulieren nicht im Klaren sind. Manche beginnen auch als Investoren und enden als Spekulanten, ohne sich dessen bewusst zu sein. Wenn wir uns entscheiden, Kapital in die Märkte zu investieren, um Renditen zu erzielen, müssen wir uns über unser Ziel im Klaren sein, da sich der Weg für einen Investor und für einen Trader deutlich unterscheidet.
In diesem Artikel werde ich einige wichtige Punkte behandeln:
Wenn wir das Wort „investieren“ im Wörterbuch nachschlagen, finden wir folgende Bedeutung: Investieren heißt, einen bestimmten Geldbetrag in ein bestimmtes Projekt, ein Geschäft oder ein Finanzinstrument anzulegen, um daraus Gewinne zu erzielen. Das ultimative Ziel kann sein, wiederkehrende Einnahmen oder einen einmaligen Gewinn zu erreichen.
Obwohl die Grenze zwischen Investition und Spekulation oft sehr fließend ist, beziehen wir uns in Wahrheit, wenn wir über Investitionen sprechen, auf deren traditionellste Bedeutung: das Investieren in Aktien oder Fonds. Wir investieren in etwas, von dem wir glauben, dass es einen Wert hat.
In diesem Sinne gibt es, wenn wir über das Investieren an den Finanzmärkten sprechen, zwei wichtige Entscheidungen im Prozess:
Um diese beiden Entscheidungen zu treffen, müssen wir eine sehr gründliche Analyse unserer Finanzen und der möglichen Ziele unserer Investition durchführen. In diesem Sinne können wir einige der Schlüssel befolgen, die der berühmte Benjamin Graham in seinem Buch „Der intelligente Investor“ aufwirft. Dies sind einige von ihnen:
Analyse: Wir müssen wissen, worin wir investieren und eine gründliche Analyse durchführen. Dabei beobachten wir den Sektor, die Konkurrenz, die Solvenz des Unternehmens, dessen Gewinnspanne und Erwartungen.
Sicherheitsmarge: Dieser Begriff bezieht sich auf das Verhältnis zwischen dem Aktienkurs und seinem inneren Wert, basierend auf fundamentalen Faktoren. Je niedriger der Preis eines Vermögenswertes ist, desto höher ist die Sicherheitsmarge, argumentiert Graham.
Performance: Die Rendite kommt dann, wenn der Markt den wahren Wert des Vermögenswerts erkennt, daher ist die Investition immer langfristig ausgerichtet. Wir werden das später sehen.
Grahams Thesen, die viel länger sind als das, was wir in diesem Artikel vorstellen, haben viele große Investoren inspiriert, darunter den berühmtesten von allen, Warren Buffett, das „Orakel von Omaha“.
Was bedeutet Spekulation? Wenn wir von Spekulation sprechen, beziehen wir uns auf den Kauf oder Verkauf eines finanziellen Vermögenswertes, von dem wir annehmen, dass sein Preis in nicht allzu ferner Zukunft steigen oder fallen wird. Spekulation ist eine riskantere Praxis, weil man versucht, kurzfristige Preisschwankungen auszunutzen. Der spekulative Handel nutzt sowohl die technische als auch die fundamentale Analyse: Da es aber um kurzfristigen Handel geht, sind technische Indikatoren oft entscheidend.
Bei der Beantwortung der Frage: „was bedeutet spekulativ?“ kann man in der Praxis auf den Preis fast aller Finanzinstrumente spekulieren, nicht nur auf die traditionellen, wie im Falle des Investierens.
Obwohl man das meinen könnte, sind die Entscheidungen der Spekulanten keine Zufallsergebnisse, sondern werden durch gründliche, technische Analyse und aufgrund fundierter Ausbildung getroffen.
Um uns zu helfen, die Bedeutung des Spekulierens vollständig zu verstehen, lassen Sie uns einige Beispiele des spekulativen Handels betrachten:
Daytrading ist ein gängiges Beispiel für spekulativen Handel. Daytrader haben nicht immer eine bestimmte Anzahl von Qualifikationen. Oftmals erhalten Daytrader diese Bezeichnung einfach deshalb, weil sie häufig handeln. Meistens halten sie ihre Trades für einen Tag und schließen sie, wenn sie mit ihrer Handelssitzung fertig sind.
Ein Swingtrader hingegen bleibt ein paar Wochen in seinem Trade, mit dem Ziel, in dieser Zeit einen Gewinn zu erzielen. Dazu ist die Analyse ganz typisch: Ein Swingtrader versucht, die Richtung des Kurses einer Aktie zu bestimmen, eine Position einzugehen und beim Ausstieg einen Gewinn zu erzielen.
Es ist nun an der Zeit, sich einige der spezifischen Instrumente und Strategien anzusehen, die der spekulative Handel beinhaltet:
Put- und Call-: Bei einer Put-Option kann der Trader einen beliebigen Teil des Wertpapiers zu einem bestimmten Zeitpunkt und zu einem vereinbarten Preis verkaufen, dies ist jedoch keine Verpflichtung. Bei einer Call-Option hingegen kann der Händler den zugrunde liegenden Vermögenswert zu einem bestimmten Preis kaufen, bevor der Vertrag ausläuft.
Futures-Kontrakte: Zwei Parteien vereinbaren den Austausch eines Vermögenswerts zu einem bestimmten zukünftigen Zeitpunkt zu einem vereinbarten Preis. Die kaufende Person schließt den Kauf des zugrunde liegenden Vermögenswerts ab, wenn der Vertrag endet. Futures-Kontrakte werden an vielen Börsen gehandelt und häufig im Rohstoffhandel eingesetzt.
Leerverkauf: Bei einem Leerverkauf hat ein Händler festgestellt, dass der Kurs einer Aktie fallen wird, und geht eine Position ein, um einen Gewinn aus dem fallenden Aktienkurs zu erzielen.
Spekulanten favorisieren die folgenden Strategien:
Bei einem Stop-Limit setzt ein Trader ein bestimmtes Kurslimit, bei dem der Broker die Aktie kaufen oder verkaufen soll. Wenn der Kurs einer Aktie fällt, wird der Händler automatisch aus seiner Position ausgestiegen, sobald der Kurs sein Stop-Loss-Niveau erreicht hat, um zu verhindern, dass er mehr verliert, wenn der Aktienkurs weiter fällt. Auf diese Weise minimieren Händler Verluste.
Beim Pattern-Trading geht es darum, Trends zu erkennen, um Chancen zu finden. Das Erkennen von Trends ist ein Teil der technischen Analyse. Händler betrachten die vergangene Entwicklung des Kurses einer Aktie, um die zukünftige Richtung vorherzusagen. Dieses Kunststück ist sehr anspruchsvoll.
Wir können die Unterschiede zwischen Investieren und Spekulieren in vier Blöcke unterteilen:
Beim Investieren: Im Allgemeinen behält der Investor die Vermögenswerte in seinem Portfolio für eine lange Zeit; über Jahre hinweg oder sogar sein ganzes Leben lang
Beim Spekulieren: Spekulanten wechseln die Assets oft kurzfristig, innerhalb von Minuten, Stunden oder ein paar Tagen
Beim Investieren: Akribische Analyse fundamentaler Faktoren, einschließlich Unternehmenskennzahlen, Wettbewerbs- und Branchenbedingungen sowie technischer Faktoren in der Historie des Assets
Beim Spekulieren: Hauptsächlich technische Analyse, kombiniert mit fundamentaler und Marktstimmung
Beim Investieren: Das Hauptziel des Anlegers ist es, langfristig kleine wiederkehrende Erträge zu erzielen, wie z. B. die Zahlung von Dividenden
Beim Spekulieren: Der Spekulant versucht, kurzfristig kleine Gewinne zu erzielen
Beim Investieren: Mäßiges Risiko. Je geringer das Risiko, desto geringer die Rentabilität
Beim Spekulieren: Hohes Risiko. Je höher das Risiko, desto höher die möglichen Gewinne
Trotz dieser bemerkenswerten Unterschiede haben beide Praktiken auch gemeinsame Fehler.
Zum Beispiel:
Wie man vom Investieren zum Spekulieren übergeht, ohne es zu merken: Wir kaufen z. B. Aktien eines Unternehmens, nachdem wir eine sorgfältige Analyse durchgeführt haben, aber bald fällt der Kurs und wir verkaufen zu einem günstigeren Preis, als wir ursprünglich bezahlt haben. Dann kaufen wir zu diesem Zeitpunkt eine andere Aktie, die sich im Aufwärtstrend befindet. Wir sind vom Investieren zum Spekulieren übergegangen. Dies hat viel mit psychologischen Faktoren zu tun, wie z. B. Ungeduld.
Mangel an Wissen: Es gibt Menschen, die mit der Vorstellung investieren oder spekulieren, dass die Bewegung der Märkte das Ergebnis des Zufalls ist. Dies verursacht eine Menge Verluste und Frustration.
Die Vor- und Nachteile des Investierens gegenüber dem Spekulieren sind spezifisch. Diese Punkte werden Ihnen auch bei der Entscheidung helfen, welcher Weg für Sie der Beste ist. Ich diskutiere dies später noch ausführlicher.
Investieren
Spekulieren
Investieren
Spekulieren
Spekulieren und Investieren sind beide mit Risiken verbunden. Bei beiden Praktiken zielen Händler und Investoren darauf ab, von ihren Positionen zu profitieren. Der Grad des Risikos, den jede Praxis mit sich bringt, birgt den Hauptunterschied zwischen Investieren und Spekulieren.
Wenn jemand Geld für etwas ausgibt, mit dem Ziel, einen Gewinn aus dem Unterfangen zu erzielen, ist dies eine Investition. Bei diesem Vorgehen basiert die Entscheidungsfindung auf einem vernünftigen Urteil, das durch eine gründliche Analyse der Aktie gebildet wird, um festzustellen, ob das Vorhaben eine hohe Erfolgswahrscheinlichkeit hat.
Wie verhält es sich jedoch, wenn das Vorgehen zwar potenzielle Gewinne, aber auch ein großes Risiko und eine hohe Wahrscheinlichkeit des Scheiterns mit sich bringt? Das ist Spekulation. In diesem Fall hängen Erfolg und Misserfolg in der Regel vom Zufall oder von externen, unkontrollierbaren Ereignissen und Kräften ab.
Der Hauptunterschied zwischen Investieren und Spekulieren ist der Grad des Risikos, sowie der Zeitraum der Position. Basierend auf dem Grad Ihrer Fähigkeiten bei der Analyse der Märkte und der Anwendung von Handelsstrategien sowie Ihren Zielen können Sie entscheiden, welcher Weg am besten zu Ihnen passt.
Der Handel mit hohem Risiko (Spekulation) ist oft mit einem Glücksspiel vergleichbar. Um das Risiko zu minimieren, muss ein Trader eine verlässliche Strategie entwickeln, die auf Ausbildung und, sobald er anfängt, auf Erfahrung und Analyse seiner Trades basiert.
Investieren und Spekulieren schließen sich jedoch nicht gegenseitig aus. Sie können sich gegenseitig ergänzen. Grade an der Forex oder im Krypto-Markt können Sie beide Trading-Arten vereinbaren. Sie können langfristig investieren und dann durch Roboterstrategien kurzfristig erfolgreich spekulieren!
